Ahmadiyya Gemeinde spendet: Jeweils 600 Euro an Tafel und „I love Hope“

Gleich zwei gemeinnützige Hilfsorganisationen haben Grund zur Freude: Die Ahmadiyya Muslim Gemeinde Fulda spendet ihr Preisgeld, das im Rahmen des Intergrationspreises 2020 im Oktober übergeben wurde (O|N berichtete), an die Fuldaer Tafel und an „I love Hope“. Im Gebetsraum der Bait-ul Hameed Moschee in der Edelzeller Straße fand am Sonntag die offizielle Spendenübergabe statt. 

Für ihren besonderen Einsatz während der Corona-Pandemie erhielt die Ahmadiyya Muslim Gemeinde den fünften Integrationspreis. Imam Ijaz Janjua erklärte die Beweggründe für die Aktionen. „Der Grund für unser Engagement ist in der Lehre des Islams zu entnehmen. Wir Gläubige sollen einen Dienst an der Schöpfung zeigen – unseren Mitmenschen helfen, auch in diesen schwierigen Zeiten.“ Die Gemeinde rief verschiedene Projekte ins Leben. 34 ehrenamtliche Helfer engagierten sich in der Nachbarschaftshilfe und verteilten unter anderem Flyer und machten auf Social-Media aufmerksam. „Wir wollten damit verdeutlichen: Wir sind für andere Menschen da!“ 

Neben einer Blutspendeaktion, die von der Jugendorganisation der Gemeinde, organisiert wurde, folgte das größte Projekt: die Maskenaktion. „Darin haben wir die meiste Zeit investiert. Gestartet haben wir das Ganze am 24. März.“ 25 Gemeindemitglieder beteiligten sich an der Herstellung. Am Ende sind fast 2.500 Masken zusammenkommen. „Der Großteil der Helfer kannte sich nicht mit der Nähmaschine aus – das lernten sie innerhalb kürzester Zeit.“ Die fertigen Masken sind anschließend in Arztpraxen, Kindergärten, Firmen, in der orthodoxen Kirche und vielen weiteren Orten verteilt worden.

Preisgeld geht 100 Prozent an Hilfsorganisationen

Diese Aktionen reichte die Ahmadiyya Muslim Gemeinde bei der Stadt Fulda ein – und wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet. „Die große Summe von insgesamt 1.200 Euro wollten wir von Anfang an komplett an Hilfseinrichtungen weitergeben. Deshalb haben wir uns zwei Organisationen ausgesucht und das Geld fair aufgeteilt“, so Janjua. Die evanglische Hilfsorganisation „I love Hope“ setzt sich für Waisenkinder in Südafrika ein. Krankheitsbedingt fiel die Vertreterin Anke Mölleken aus. „Die Spende wird jedoch zeitnah übergeben.“

Dr. Richard Hartmann, Erster Vorsitzender der Fuldaer Tafel, nahm die Spende der Tafel entgegen und drückte seinen Dank aus. „Die Tafel und die Ahmadiyya Gemeinde sind schon länger in einem nachbarschaftlichem Verhältnis. Es gibt immer wieder Zeichen der Hilfsbereitschaft und der Verbundenheit.“ Die Tafel in der Weserstraße benötige stets Unterstützung – „seit diesem Juli zählen wir 1.500 Einkäufer im Monat – es gibt viel zu managen. Wir haben weiterhin den Blick auf jeden Menschen, der dringend Hilfe benötigt.“ (Maria Franco) +++